Betriebliche Gesundheitsförderung im Produktionsbetrieb
Bestimmt haben Sie schon von betrieblicher Gesundheitsförderung gehört. Maßnahmen wie höhenverstellbare Schreibtische oder die immer beliebte Smoothiebar erwähnt man für Büroarbeitsplätze immer wieder. Doch wie setzt man die betriebliche Gesundheitsförderung in einem Produktionsbetrieb um? In diesem Beitrag finden Sie genau dazu Tipps.
Wie startet man die betriebliche Gesundheitsförderung im Produktionsbetrieb?
Die betriebliche Gesundheitsförderung in einem Produktionsbetrieb muss in enger Zusammenarbeit mit der Arbeitsmedizin und dem Gesundheits- und Arbeitsschutz stattfinden. Zu Ihren Aufgaben gehören:
- eine Arbeitsstättenbegehung;
- eine Gefährdungsbeurteilung;
- Ursachenrecherche bei arbeitsbedingten Erkrankungen und Arbeitsunfälle;
- Erste Hilfe/ Ambulanzversorgung;
- Meldepflicht;
- Gegebenheiten der arbeitsmedizinischen Vorsorge;
- Ergonomie am Arbeitsplatz;
- Schulungen und Weiterbildungen;
- Impf- und Reiseberatung für Auslandsdienstreisen;
- Onboarding-Management für Wiederkehrer*innen und Neulinge;
- Unternehmensspezifische Gesundheitsleistungen;
- Suchtberatung;
- gesunde Ernährung.
Bewegungsabläufe für die betriebliche Gesundheitsförderung in der Produktion analysieren
Erst wenn es ein Gesamtbild der Ist-Situation gibt, ist es möglich, wirklich sinnvolle Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung zu setzen. Dann können Workflows optimiert oder auch Automatisierungshilfen zur Entlastung der Mitarbeiter*innen implementiert werden. Dann könnte man auch alternative Bewegungsabläufe mit den Mitarbeiter*innen trainieren.
Weitere Punkte für die betriebliche Gesundheitsförderung in der Produktion
Neben den körperlichen Belastungen müssen Sie als Arbeitgeber*in auch die mentalen Belastungen der Mitarbeiter*innen reduzieren. Negativbeispiele wären Produktionsziele, die kaum erreichbar sind. Das kann bei den Mitarbeiter*innen Stress auslösen. Handelt es sich um eine andauernde oder immer wiederkehrende Situation, kann diese zu Dauerstress führen und die Menschen krank machen oder die Arbeitsleistung beeinträchtigen.
Beides kann zu finanziellen, im schlimmsten Fall auch zu Qualitätseinbußen führen. Die “Verschlankung” der Arbeitsabläufe ebenso wie die Optimierung der Arbeitsplatzumgebung sollte auf Ihrer Prioritätenliste stehen. Wie sieht es mit Nachhaltigkeit aus? Werden zur Arbeitserleichterung Neuerungen durchgeführt oder Abläufe digitalisiert oder automatisiert, müssen Ihre Mitarbeiter*innen frühzeitig darüber informiert und geschult werden. So wird zusätzlicher Stress vermieden.
BMW fördert die Gesundheit seiner Mitarbeiter*innen in der Produktion
Der Automobilhersteller BMW hat die Belastung seiner Mitarbeiter*innen überprüfen lassen. Anhand der Videoanalyse, die die Gelenkpunkte des Körpers bei einzelnen Arbeitsschritten erfassten, erstellte man entlastende Bewegungsabläufe. Das Ergebnis der alternativen Bewegungsabläufe war die Reduzierung der festgestellten körperlichen Belastungen im Rumpfbereich der Mitarbeiter*innen um 30 Prozent.
BMW bieten seinen Mitarbeiter*innen eine jährliche Checkup-Untersuchung an. Die Kosten dafür trägt das Unternehmen. Die Auswertung unterliegt strengem Datenschutzregeln und ärztlicher Schweigepflicht. Nach einem ausführlichen Beratungsgespräch (Arzt*in und Arbeitnehmer*in) klärte man die Mitarbeiter*innen über Maßnahmen zum Schutz ihrer Gesundheit auf. Bei der unternehmensinternen Umfrage können diese ärztlich empfohlenen Maßnahmen dann angegeben werden. Weiters werden regelmäßig zusätzliche Kampagnen durchgeführt, die den Mitarbeiter*innen Wissen zur Erhaltung ihrer Gesundheit vermitteln sollen.
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