Einzelhandel Zukunft Lehre

Berufsbild Einzelhandelskaufmann/-frau

Ein/e Einzelhandelskaufmann/frau ist jemand, der je nach Ausbildungsschwerpunkt Artikel verkauft. Neben den offensichtlichen Arbeiten, wie Präsentation der Waren sowie die kompetente Beratung der Kundschaft, gehören auch Tätigkeiten, wie Lagerung der Ware aber auch Büroarbeiten zu dem Berufsbild. Doch das ist noch längst nicht alles. Was genau man in diesem Beruf macht, wie die Zukunftsaussichten sind und warum du keine Angst vor Robotern haben solltest, erfährst du hier.

Was macht der / die Einzelhandeslkaufmann/frau genau?
Wo liegen die Schwerpunkte der allgemeinen Einzelhandelsausbildung?
Ausbildungsschwerpunkte
Vorraussetzungen als Einzelhandelskaufmann/frau
Lehre zum/r Einzelhandelskaufmann/frau
Mit was wird gearbeitet?
Was verdient man in diesem Beruf?
Herausforderungen für den Beruf des/der Einzelhandelskaufmann/frau
Pepper – Roboter für den Einzelhandel

Was macht der/die Einzelhandeslkaufmann/frau genau?

Erfolgreiche Einzelhandelsmänner/frauen des Einzelhandels erkennen und analysieren genauestens den Warenbedarf ihrer Kundschaft und sie erkennen aufkommende Trends und wissen diese zu kategorisieren.

Sie bestellen die benötigte Ware dann aus den Angeboten der Großhändler oder Herstellerfirmen. Bei der Lieferung wird natürlich kontrolliert, ob die Ware mit der Bestellung zusammenpasst. Ist dies der Fall, wird sie übernommen und im Lager warengerecht deponiert.

Dann zeichnen die Einzelhandelskaufleute die Preise der Ware aus, damit diese verkauft werden können. Man erstellt außerdem Schaufester, Regale aber auch Kataloge und Sonderangebote für die ideale Warenpräsentation.

Ein besonders wichtiger Bereich dabei ist die fachkompetente und freundliche Beratung der Kunden, welche natürlich idealerweise in einem Verkaufsgespräch endet. War der Verkauf erfolgreich, wird die Rechnung für die Ware ausgestellt, der Geldbetrag kassiert und die eingekaufte Ware verpackt.

Lehre Einzelhandel

© qualitaet-lehre.at

Wo liegen die Schwerpunkte der allgemeinen Einzelhandelsausbildung?

Grundsätzlich liegen die Ausbildungsschwerpunkte für Einzelhandelskaufmann/-frau sowohl auf dem Verkauf  als auch auf der Beratung von Gütern und Dienstleistungen. Um die Kundenzufriedenheit zu sichern, lernt man in der Ausbildung die Bestellungen schnell abzuwickeln aber auch mit Reklamationen souverän umzugehen. Natürlich wird den angehenden Einzelhandelskaufleuten auch die Grundlagen für Garantie und Gewährleistung beigebracht.

Ein wichtiger Schwerpunkt in der Ausbildung liegt natürlich auf den Produkten selbst. Nachhaltigkeit, Trends und Entwicklungen müssen im Auge behalten werden. Dieser Teil beeinflusst natürlich auch den Warenbedarf. Das Controlling und die Lagerung der Ware ist ebenso Kernpunkt der Ausbildung.

Um den größtmöglichen Erfolg mit einem Produkt im Einzelhandel zu haben, muss man auch wissen, wie man dieses gekonnt in Szene setzt. Denn auch das gehört zur Ausbildung.

Die Erfolgsanalyse spielt ebenfalls eine große Rolle, dazu zählt die Kassaabrechnung aber auch die statistische Auswertung von Maßnahmen. Und wie in jedem anderen Beruf auch, stehen Konzeption sowie Abwicklung von Prozessen auf dem Ausbildungsplan.

Als Einzelhandelskaufmann/-frau wird man in Kommunikationstechniken ausgebildet, die es einem erlauben, team-, kunden- und prozessorientiert zu arbeiten.

Ausbildungsschwerpunkte werden in den verschiedensten Produkt- und Dienstleistungsbereichen angeboten. Hier einige Beispiele:

  • Baustoffhandel
  • Einrichtungsberatung
  • Eisen- und Hartwaren
  • Elektro- und Elektronikberatung
  • Feinkostfachverkauf
  • Gartencenter
  • Kraftfahrzeuge und Ersatzteile
  • Lebensmittelhandel
  • Parfümerie
  • Schuhe
  • Sportartikel
  • Telekommunikation
  • Textilhandel
  • Uhren- und Juwelenberatung
  • Schwerpunkt Digitale Verkauf – allerdings im Moment nur befristet bis 2022
Einzelhandelskaufmann

Der Ausbildungsschwerpunkt richtet sich nach dem zukünftigen Tätigkeitsfeld.

Vorraussetzungen als Einzelhandelskaufmann/frau

Wie bei allen Berufen ist es auch hier gut, vorab schon mal ein Praktikum in diesem Bereich gemacht zu haben. So kann man feststellen, ob man an dieser Tätigkeit Spaß hat oder nicht. Beginnt man nämlich eine Lehre, die einem eigentlich nicht gefällt, können die Ausbildungsjahre eine richtige Qual werden.

Man sollte für diesen Beruf auch einige Kompetenzen mitbringen. Hauptsächlich für dem Umgang und die Kommunikation mit Kund/innen und Kolleg/innen.  Man ist in diesem Beruf immer unter Menschen und ständig in Kontakt mit Abnehmer/innen. Fühlt man sich unter Menschen nicht wohl, sollte man den Beruf wohl eher nicht ergreifen. Als Einzelhandelskaufmann/-frau muss man auf die Kundschaft zugehen können. Kreatives Gestalten aber auch rechnerische Fähigkeiten sind genauso von Vorteil, wie handwerkliches Geschick, Selbstständigkeit und die Bereitschaft zu Lernen.

Lehre: Einzelhandelskaufmann/-frau

Der Beruf Einzelhandelskaufmanns/-frau wird durch eine Lehre erworben, die drei Jahre dauert. Bei dieser Ausbildung wechselst du zwischen dem Lehrbetrieb sowie der Berufsschule. Das Praxiswissen erhältst du im Betrieb und das theoretisches Hintergrundwissen vermittelt dir die Berufsschule.

Die Lehre wird mit der LAP, der Lehrabschlussprüfung, abgeschlossen. Hier gibt es einen praktischen und einen theoretischen Teil.

Fort- und Weiterbildungen, Lehrgänge, Studium

Wer glaubt im Einzelhandel hört die Karriere beim nächsten Regal auf, der täuscht sich. Spezialisieren kann man sich durch Lehrgänge im Einkauf, Lager und Materialwirtschaft, Logistik und Versand, aber auch in Waren-, Produkt- und Verkaufskunde, Handel (Groß und Einzelhandel), Marketing, Vertrieb, Verkauf, E-Commerce.

Um die Karriereleiter weiter nach oben zu klettern, kannst du dich weiterbilden. So schaffst du die Basis für eine Position in der Führungsebene.

Dazu gehören Weiterbildungen, wie geprüfte/r Handelsfachwirt/in, Fachwirt/in für Vertrieb im Einzelhandel, Betriebswirt/in (Fachschule) für Handel, Betriebswirt/in für allgemeine Betriebswirtschaft und Ausbilder/in für anerkannte Ausbildungsberufe.

Man kann auch ein Studium absolvieren. Als Voraussetzung dazu benötigst du die Matura oder die Studienberechtigung. Dann stehen dir Studiengänge wie Bachelor of Arts Handel, Bachelor of Arts Handelsmanagement, Bachelor of Science International Fashion Retail, Bachelor of Arts Logistik und Handel sowie Bachelor of Science E-Commerce zur Verfügung.

Berufsorientierung

 

Mit was wird gearbeitet?

Das Arbeitsumfeld ist immer abhängig vom Betrieb ebenso wie von  der Ware mit dem der/die Einzelhandelskaufmann/frau zu tun hat. Kassen-, Bestell- und Lagersysteme sind in vielen Unternehmen bereits digitalisiert. Dadurch werden viele Arbeitsprozesse erleichtert und beschleunigt. Ist man im Lebensmittelbereich tätig, gibt es strenge Hygienevorschriften, die eingehalten werden müssen. Dort ist Arbeitskleidung meistens vorgeschrieben. Ist man im digitalen Handel tätig, ist der souveräne Umgang mit unterschiedlichen Softwareprogrammen notwendig. Ebenso wie herausragende Kommunikationsfähigkeiten (schriftlich und mündlich), da man die Kundschaft hauptsächlich am Telefon oder per Mail/Messenger/Chat etc. betreut.

Was verdient man in diesem Beruf?

Der durchschnittliche Gehalt in der Lehrzeit beträgt liegt dabei zwischen 641,- bis 1066,- Euro.

Wirst du im Großhandel zum Kaufmann oder Kauffrau ausgebildet bewegt sich dein Gehalt zwischen 650,- und 1100,-Euro.

Ist man dann fertig mit der Ausbildung, ist das Gehalt von verschiedenen Dingen abhängig. Was heißt das? Nun, das Gehalt ist abhängig von Wirtschaftsbereich, Arbeitsort, Berufserfahrung. Weiteres ist es immer wichtig, sich vorab beim Arbeitgeber zu erkundigen, ob er/sie an den Kollektivvertrag gebunden ist. Ist das nämlich der Fall, ist das Gehalt wieder von Branche, Beschäftigungsgruppe und Bundesland abhängig. Das durchschnittliche Gehalt liegt brutto aber etwas zwischen 1640,- bis 1740,-.

ACHTUNG: Alle angegebenen Zahlen sind Durchschnittswerte, das bedeutet das Gehalt kann niedriger, aber auch höher sein.

Herausforderungen für den Beruf des/der Einzelhandelskaufmann/frau

Die Einzelhandelskaufleute der Zukunft werden aufrüsten. Sie stehen nämlich einer neuen Generation von Konsument/innen gegenüber. Die Kundschaft ist besser informiert und  hat höhere Ansprüche und die nächste alternative Kaufmöglichkeit ist immer nur einen „Klick“ entfernt. Interessant wird auch der Trend der Künstlichen Intelligenz für die zukünftigen Einzelhandelskaufleute. Es ist durchaus möglich, dass die Einzelhandelslehrlinge in den nächsten Jahren schon einen Roboter als Teammitglied haben werden.

 

KI im Einzelhandel

Roboter unterstützen Einzelhandelskaufmänner/frauen.

 

 

Pepper – Roboter für den Einzelhandel

Pepper ist ein humanoider Roboter, der Emotionen wahrnehmen und mit Menschen interagieren kann. Er ist bereits in einigen Bereichen wie beispielsweise Hotellerie, Finanz, Gastronomie, Einzelhandel aber auch in Bildungsinstitutionen anzutreffen. (Mehr dazu hier.)

Keine Angst, wer glaubt, Pepper ersetzt nun menschliche Einzelhandelskaufleute, den können wir beruhigen. Pepper wird als Teil des Omni-Channeling eingesetzt. Er soll dabei eher als Attraktion Kund/innen anlocken und ihnen ein unvergessliches Einkaufserlebnis ermöglichen.

Dabei unterstützt der Roboter den/die Einzelhandelskaufmann/frau bei ihrer Arbeit. Dazu gehören Serviceaufgaben wie Begrüßung und das Informieren der Kundschaft über Angebote und Aktionen. Aber auch für Tätigkeiten wie Logistik und Transport, Vereinfachung der Inventur und Kommissionierung, detaillierte Bestandsmanagement, personalisierte Marketingmaßnahmen, Bezahlsysteme durch self-checkin/self-checkout, virtuelle Umkleidekabinen und Datenanalyse werden die KI zur Arbeitserleichterung eingesetzt.

Quellen: Lehrlingsportal, AMS, Softbank

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