Fachkräftemangel Gastronomie

Fachkräftemangel Gastronomie in Kärnten: Woran liegt’s?

Der Fachkräftemangel in der Gastronomie wird in Österreich immer größer. 38 % aller Unternehmen in Kärnten sind zurzeit sehr stark von einem Fachkräftemangel betroffen. Aber woran könnte das liegen und was können Gastronomen dagegen tun?

Fachkräftemangel Gastronomie: Immer weniger Lehrlinge

In Kärnten gibt es immer weniger Lehrlinge. 2010 gab es im südlichsten Bundesland Österreichs rund 9.100 Lehrlinge. Zehn Jahre später im Jahr 2020 waren es nur noch ca. 7200. Das heißt, dass es letztes Jahr um 20,8 % weniger Lehrlinge gab als zehn Jahre zuvor. Das könnte u.a. daran liegen, dass sich ein allgemeiner Trend bemerkbar macht: Nämlich der Megatrend Wissenskultur. Wissen wird nicht mehr als elitär angesehen, sondern gehört zunehmend zum Gemeingut. Die Beschaffung von Informationen wird immer leichter und junge Menschen können sich mit ein paar wenigen Klicks über den Arbeitsmarkt und die Vorteile von weiterbildenden Studien informieren.

Immer mehr Kärntner/innen gehen zum Studieren nach Wien oder Graz

Es scheint, als wäre Kärnten seinen jungen Einwohner/innen nur im Sommer gut genug. Für den Großteil des Jahres geht es nämlich für immer mehr Kärntner/innen nach Wien oder Graz. Kärnten ist das einzige Bundesland, in dem die Bevölkerung laut Zukunftsprognosen schrumpfen wird, weil es so viele Abwandernde gibt. Das könnte daran liegen, dass die Studien- und Karrierewahl in größeren Städten ausgeprägter sind als in beispielsweise Klagenfurt oder Villach.

Imagekrise Gastronomie

Ein weiterer Grund, warum Berufe in der Gastronomie unbeliebter werden, ist das schlechte Image. Die Arbeitszeiten und das Gehalt sind einfach wesentlich schlechter als bei anderen Berufen. Wer als Kellner oder Köchin tätig ist, arbeitet nun mal dann, wann andere frei haben. Wer schon einmal in der Gastro gearbeitet hat weiß, dass man vor allem am Wochenende und oft bis spät in die Nacht gebraucht wird.

Zudem gehört der Beruf Kellner/in in Österreich zu einem der am schlechtesten bezahlten Berufe – so verdienen Kellner/innen mit einem durchschnittlichen Jahresbruttolohn von 13.800 € um einiges schlechter als Friseur/innen, Einzelhandelskaufmänner/frauen und Bürokaufmänner/frauen. In Berufen, die einen Universitätsabschluss voraussetzen, kann man doppelt bis viermal so viel verdienen.