Mama und Führungskraft in Teilzeit

Mama und Führungskraft in Teilzeit

Frauen, die eine Führungsposition besetzen wollten, mussten sich bisher immer die Frage stellen: Karriere ODER Kind(er). Beides erschien ausgeschlossen. Doch manche Frauen und Unternehmen wollen sich nicht mehr damit abfinden, auf den Job oder die verlässliche Führungskraft zu verzichten. Man wurde kreativ und schaute über den Tellerrand hinaus. Nun können sogar Konzepte, die bislang als unmöglich galten, in die Tat umgesetzt werden. Eines dieser bahnbrechenden Konzepte lautet: Mama und Führungskraft in Teilzeit.

Verrücktes Bild – Mama und Führungskraft in Teilzeit 

Das veraltete Bild einer Führungskraft von vor 50 Jahren zeigt eine Führungsperson mittleren Alters, der*die als Erstes im Büro ist, mit strenger Hand seine*ihre Untergebenen führt, alles kontrolliert, Dienst nach Vorschrift verlangt und sofort Konsequenzen verhängt, sollte ein Mitarbeiter*in eigene Entscheidungen treffen. Das Bild einer Frau mit Kind, die als Führungskraft nur drei Tage arbeiten, die restliche Zeit nur in Notfällen erreichbar ist und ihr Team eigenverantwortlich und selbstständig arbeiten lässt, erscheint dazu geradezu verrückt.

Mama und Führungskraft in Teilzeit (1)

Frauen werden verschluckt

In manchen Unternehmen sind noch Teile dieses veralteten Bildes verankert. Man traut Frauen mit Kindern nicht zu, ein Teil der Führungsetage zu sein. Im Gegenteil, es hat sich sogar in allen Branchen das Vorurteil der berühmt-berüchtigten Familienphase festgesetzt. Dieses besagt, dass es für eine Frau, die erst einmal in dieser Phase ist, kein Zurück mehr gibt.

Doch die Arbeitswelt befindet sich seit einiger Zeit im Wandel und transformiert ohne Unterlass veraltete Denkmuster und Strukturen. Home-Office, Remote-Work und Mobile Arbeit mausern sich zum neuen „Normal“. Das Führen aus der Distanz schafft weiteren Raum für das bisher belächelte Undenkbare: Mama und Führungskraft in Teilzeit und macht es zu keiner Ausnahmeerscheinung mehr.

Die Führungsarbeit nimmt circa 30 Prozent der Arbeitszeit in Anspruch.

Unternehmen unterstützen Mamas als Teilzeit Führungskräfte

Kein Unternehmen will auf eine verlässliche und erfahrene Führungskraft verzichten. Nicht nur um die Führungsriege im Unternehmen zu halten, sondern auch der Wunsch im War of Talents als attraktiver Arbeitgeber*in wahrgenommen zu werden, lässt Betriebsleiter*innen neues ausprobieren. Das erfordert viel Offenheit, denn dabei wird nicht selten vertrautes hinterfragt, angepasst oder gänzlich ausgetauscht.

Teilzeitlösungen für Führungskräfte gibt es bisweilen noch nicht wie Sand am Meer. Es erfordert Flexibilität und nun ja, ein gewisses Maß an Einfallsreichtum, um eine individuelle Lösung, passend für beide Parteien zu entwickeln. Das gilt auch für Frauen, die selbst CEO sind und trotz ihrer Geschäftsführungsrolle eine Teilzeitlösung anstreben.

Mama und Führungskraft in Teilzeit – originelle Lösungen

Recherchiert man nach Beispielen, staunt man darüber, welche originellen Lösungen Unternehmen gemeinsam mit Ihren Führungskräften kreieren. Die Ergebnisse reichen von einfachen 20 Stunden-Regelungen, über ein voll zeitnahes Stundenmaß mit Home-Office Option bis zum Top-Sharing.

Mama und Führungskraft in Teilzeit

Viele Unternehmen werden kreativ und ermöglichen ihren weiblichen Führungskräften ein neues Arbeitsmodell.

Neues Arbeitsmodell braucht Vorbereitung

Hat man eine kongruente Lösung gefunden, gilt es, das Team darauf vorzubereiten. Dafür sind unter anderem klare Regeln notwendig, denn es wird trotz fortschrittlichen Kommunikationstools eine Umstellung. Die Führungskraft in Teilzeit muss vorab prüfen, welche bestehenden Prozesse und Workflows optimiert und auf die neue Situation angepasst werden können und müssen. Auch die Zuständigkeit für Aufgaben und Inhalte für die Zeit, wenn die Führungskraft nicht anwesend ist, muss klar geregelt sein.

Kommunikation ist für Mama und Führungskraft in Teilzeit das A und O

Täglicher oder wöchentlicher Austausch in Form von Protokollen oder Gesprächs sind erforderlich, um über das Tagesgeschäft oder Projekte am Laufenden zu bleiben. Dafür braucht es nicht nur eine gute Kommunikation und Vertrauen, sondern ebenso die eine oder andere digital-technische Unterstützung. Diese liefert unter anderem Microsoft Team oder Zoom. Für kurze Updates verwendet man am besten Chat´s wie Slack oder Hangover.

Nein, du bist nicht die Einzige, die es kann

Die Mama und Führungskraft in Teilzeit muss sich vom Gedanken lösen, dass nur sie diejenige ist, die die Dinge richtig erledigen kann. Delegieren lernen, steht hier klar im Vordergrund. Der beste Tipp, um das zu lernen ist, sich eine Zeitlang bei jeder Aufgabe eine Frage zu stellen: Nutze ich meine wertvolle Zeit für XY oder kann das auch jemand meines kompetenten Teams machen? So kann man schnell aussortieren und die Zeit für Dinge nutzen, die tatsächlich allein in der Kompetenz der Führungskraft liegen.

Mama und Führungskraft in Teilzeit

Die Führungskraft muss radikal Aufgaben aussortieren und abgeben. Sie muss akzeptieren, dass auch andere Aufgaben kompetent erledigen können. 

Selbstständiges Team Voraussetzung

Eine Mama und Führungskraft in Teilzeit braucht also unbedingt Mitarbeiter*innen die eigenständig und selbstverantwortlich arbeiten, Entscheidungen treffen und die Suppe gegebenenfalls auch auslöffeln. Kann ein*e Teamleader*in auf die Hands-on-Mentalität seines*ihres  Teams bauen, stellt es auch kein Problem dar, wenn der*die  Teamleiter*in nicht immer anwesend ist. Betrachtet man den Job einer Führungskraft in Zahlen, fällt auf, dass die Führungsarbeit „nur“ circa 30 Prozent der Arbeitszeit in Anspruch nimmt. Ansonsten wären Teams von großen Unternehmen, deren Teamleiter*in häufig in der ganzen Welt herumreisen muss, aufgeschmissen.

Unterstützung durch Familie

Auf der privaten Seite braucht eine Mama und Führungskraft in Teilzeit Unterstützung durch den*die Partner*in, Großeltern und anderen Bezugspersonen (Kindergärtner*innen Tagesmütter und Tagesväter). Damit die Rädchen von Arbeit und Kindern optimal ineinandergreifen, müssen auch hier Abläufe optimiert werden. Ist es finanziell möglich, kann der Partner seine Arbeitszeit reduzieren, Großeltern einen, mehrere oder gar alle Betreuungstage übernehmen. Manche Arbeitnehmer*innen haben sogar das Glück, dass der*die  Arbeitgeber*in selbst als Unterstützung in der Kinderbetreuung auftritt. Beispielsweise durch Betriebskindergärten, Betriebstagesmütter oder Kooperationen mit Kinderbetreuungsinstitutionen in der Nähe gibt.

Fazit

Möglichkeiten gibt es heute genug. Frauen sollten sich bewusst überlegen, was sie sich vom Leben erwarten, wo sie hinwollen und welche Auswirkungen das auf die Zukunft hat. Es gibt genügend Beispiele die aufzeigen, dass dieses Arbeitsmodell funktioniert und die Bereitschaft von Chefetage und Teammitgliedern vorhanden ist,  um es in die Tat umzusetzen. Vielleicht bist du die nächste Mama und Führungskraft in Teilzeit.