Arbeitslosigkeit in Kärnten sinkt – Fachkräfte fehlen
Die Corona-Krise traf den Kärntner Arbeitsmarkt wie ein Tsunami und ließ die Arbeitslosenzahlen geradezu explodieren. Aus wirtschaftlicher Sicht sind die Herausforderungen enorm und die Nachwirkungen immer noch extrem spürbar. Trotz unsicheren Zukunftsaussichten und haarsträubenden Prognosen zum Thema „vierte Welle“ sinkt die Arbeitslosigkeit in Kärnten langsam wieder.
Arbeitslosigkeit in Kärnten sinkt
Nach der dritten Welle, Lockdown und anhaltender Schockstarre erholt sich die Wirtschaft in Kärnten wieder. Unternehmen schreiben vermehrt Stellen aus, nehmen wieder neue Mitarbeiter*innen auf und ermöglichen so das Sinken der Arbeitslosigkeit in Kärnten. Das AMS verzeichnet mit den Zahlen im September einen Rekordwert. Daraus geht hervor, dass die Beschäftigungszahlen auf 223.000 gestiegen sind, was wiederum einen Rückgang der Arbeitslosenquote von mehr als 20 % bedeutet.
Kärntens Unternehmen sehen positiv in die Zukunft
Zu verdanken ist das den Unternehmer*innen in Kärnten, die den wirtschaftlichen Entwicklungen positiv entgegenblicken und deshalb wieder vermehrt Jobs ausschreiben und Mitarbeiter*innen aufnehmen. Tatsächlich sinkt in allen Branchen die Arbeitslosigkeit. Besonders hoch und erfreulich ist der Rückgang der Arbeitslosigkeit in Kärnten in der Tourismusbranche. Dort verbucht man einen Arbeitslosenrückgang von 34 %. Doch auch in der Metall- und Elektrobranche erholen sich die Arbeitslosenzahlen um 30 %, knapp gefolgt von der Holz- (27 %) und Gesundheitsbranche (18 %).
Prognosen zur Arbeitslosigkeit in Kärnten
Viele Unternehmen in Kärnten haben während der Corona-Krise auf alternative Arbeitsformen, mobile Arbeit und digitale Kommunikationstools umgesattelt. Dies könnte vielen das Weiterarbeiten während einer vierten Covid-19-Welle erleichtern. Man versucht zwar durch die neue 3-G-Regelung am Arbeitsplatz das Schlimmste zu vermeiden, doch sehen die Prognosen für den Herbst und Winter der WIFO nicht gerade rosig aus. Die WIFO geht davon aus, dass die Arbeitslosigkeit in Kärnten, aber auch im restlichen Österreich, noch einmal im vierten Quartal ansteigen könnte.
Fachkräfte fehlen in Kärnten
Derzeit werden Betriebe aber nicht nur durch aufwendige 3-G-Regelungen am Arbeitsplatz oder durch dunkle Prognosen belastet, ein weiteres Problem liegt bei den fehlenden Fachkräften. Viele Unternehmen möchten gerne Mitarbeiter*innen einstellen und so die Arbeitslosigkeit in Kärnten weiter verringern, doch fehlt das qualifizierte Fachpersonal. Besonders betroffen sind Gewerbe- und Handwerksbetriebe sowie Gastronomie und Gesundheitsberufe. Die Wirtschaftskammer geht davon aus, dass bis 2030 mehr als zehntausend Fachkräfte am Kärntner Arbeitsmarkt fehlen werden.