Alarmstufe Rot: Fachkräftemangel für die Wintersaison

Service bitte: Personalmangel für die bevorstehende Wintersaison für touristische Betriebe

Alle Vorbereitungen laufen heiß für die bevorstehende Wintersaison in den Tourismusregionen in Kärnten und der Steiermark. Die Erfahrungswerte der Sommersaison sitzen noch in den Knochen der Unternehmer*innen. Der Personalmangel war eine zusätzliche Belastung für unsere heimischen Tourismusbetriebe. Aber wie sollen Unternehmer/innen in solchen „herausfordernden“ Zeiten nun auch noch die Wintersaison ordentlich planen? Die Pandemie erschwert die Kalkulation und dann kommt noch das Risiko des Fachkräftemangels hinzu. Was auf unsere touristischen Betriebe nicht nur in Kärnten und der Steiermark, sondern in ganz Österreich zu erwarten ist.

Aktuelle Situation für die Wintersaison: Mitarbeitermangel in Hotellerie lässt Tourismusbetriebe Alarm schlagen

Österreichweit gibt es rund 240.000 beschäftigte Menschen im Tourismus. Zusätzlich kommen beinahe 108.000 Arbeitsmigrant*innen vermehrt aus Osteuropa und dem Osten Deutschlands für die Wintersaison nach Österreich. Das ist auch gut so, denn ansonsten könnten wir nicht die Nachfrage an genügend Arbeitskräften stemmen.

Und heuer müssen trotzdem einige touristische Betriebe die Belegung für die kommende Wintersaison reduzieren. Sie ergreifen bereits Maßnahmen wie die Einstellung der à-la-Carte-Geschäfte, reduzieren ihre Kapazitäten und Öffnungszeiten, oder können nicht einmal ihre Pforten öffnen. Der Grund ist, es fehlt schlicht weg das Personal, um eine professionelle Betreuung der Gäste zu gewährleisten. Es herrscht ein enormer Fachkräftemangel in der Gastronomie.

Doch wie soll das Budget erreicht werden und die anfälligen Wirtschaftlichkeitsrechnung beglichen werden? Diese Darlehenszahlungen werden kalkuliert auf Vollauslastungen der Saisonen. Somit sind ohne die nötigen Cash-Flows, Ersatzinvestitionen oder Kreditrückzahlungen beinahe unmöglich. Um ein betriebswirtschaftliche Überleben und auch Wachstum zu ermöglichen muss ein Gewinn erwirtschaftet werden. Doch wie, wenn die Manpower nicht gegeben ist?

Extra Ausgaben, um den Personalmangel der Wintersaison gegenzusteuern

Die größte bürokratische Hürde ist, dass bereits die Mitarbeitersuche sehr aufwändig und mit mehr erhöhten Kosten zu kalkulieren ist, als die Jahre zuvor. Ansonsten schwinden die Chancen ins Bodenlose. Nutzen Sie unsere grenzüberschreitende Active Sourcing Methode im Personalrecruiting und erstellen Sie ihr Jobinserat auf unserer slowenischen Plattform najdidelo.si jetzt:

Parallel zu uns entstehen auch regelmäßig neue Gemeinschaften aus dem Tourismussektor. So wird gemeinschaftlich an einem Pool für Tourismus-Mitarbeitern aus ganz Europa fortschrittlich und zukunftsorientiert gearbeitet.

Personalmangel für die Wintersaison

Mögliche Ursachen des Personalmangels in Kärnten und der Steiermark

Der zweite Aspekt sind die Mitarbeiter/innen, die in einem regulären Arbeitsverhältnis beschäftigt sind, diese können nicht noch mehr ihre Arbeitsstunden erhöhen. Sie sind mit ihren 48 Arbeitsstunden pro Woche bereits an der gesetzlichen Obergrenze, nicht nur für kürzere Sequenzen, nein, diese ziehen sich bereits über längere Zeiträume hinweg. Ein Beispiel aus der Praxis: in den vergangenen Jahren war die High Season Phase zwischen Weihnachten und Silvester und in den Semesterferien. Mittlerweile umfasst diese Hochsaison bereits die komplette Wintersaison. Hinzu kommen schwere unkalkulierbare Belastungen, wie Krankenstände (z. B. Quarantäne der Kolleg*innen) oder höhere Belastungen durch Stress und der spürbare Frust der Gäste.

Viele von Ihnen, tendieren sogar bereits aufgrund von erhöhten Arbeitsaufkommens auf Downshifting, weil sie ausgelastet sind und der psychischen Belastung entgegenwirken wollen. Oder denken sogar daran, die Gastronomie gänzlich zu verlassen. Dies würde langfristig gesehen, zu noch dramatische Auswirkungen führen.

Tourismusexpertin Susanne Kraus-Winkler sieht diese Entwicklung wie folgt: „In Österreich fehlen nicht nur die Fach-, sondern auch die Hilfskräfte. Das gilt für viele Branchen. Mitarbeiter aus Drittstaaten wären eine Lösung, allerdings sind hier politische Lösungen gefordert, um schnellstmöglich auf Arbeitskräfte aus anderen Ländern zugreifen zu können. Dies würde auch dem AMS System helfen.” Laut Winkler ist der aktuelle Arbeitsmarkt ein sogenannter „Käufer“-Markt: Jeder, der eine Arbeit finden möchte, würde oder wird eine finden – daher sieht die Expertin kein Problem darin, den Arbeitsmarkt für Drittstaaten zu öffnen und zieht einen Vergleich mit Deutschland: Durch die weniger restriktive und offenere Politik habe das Nachbarland einen deutlichen Wettbewerbsvorteil.

Einzige Lösung: Es erfordert ein Umdenken!

Diese Zeit erfordert neue Maßnahmen. Es handelt sich um einen Umbruch. Erkennen Sie diesen und beschreiten Sie neue Wege. Wesentlich für innovative Lösungsansätze sind eine wertschätzende Unternehmenskultur auch im Umgang mit multikulturellen Teams. Wir sprechen in diesem Falle von Diversity Management im Sinne der Charta der Vielfalt. Aber auch diverse Organisationsstrukturen sollten überarbeitet werden und neue Führungskulturen sollten im Alltag eine wesentlichere Rolle spielen.

Imagesteigerung für Lehre, Quereinsteiger und Semifachkräfte

Um den Mitarbeitermangel im Tourismus zu entkräften, muss das Image der Branche wieder gehoben werden. Um die Generation Y und Z besser anzusprechen, soll eine Lehre in einem österreichischen Betrieb einen viel attraktiveren Stellenwert bekommen. Das duale Ausbildungssystem in Österreich ist bereits sehr gut aufgestellt, es fehlen lediglich kleinere Abänderungen und auch eine erweitere Bewusstseinsschaffung, dass Betriebe auch wieder Lehrlinge aufnehmen und somit selbst ihre zukünftigen Fachkräfte wieder gekonnt selbst ausbilden.

Junge Mitarbeiter wollen Verantwortung übernehmen, achten Sie darauf, dass sie ihre Lehrlinge nicht immer nur zu Hilfsarbeiten einteilen. Sie benötigen das Gefühl, sich auch weiterzuentwickeln zu können. Sie wollen etwas lernen, wenn man sie auch lässt und fachkräftig zur Seite steht.

Doch nicht nur die Lehrlinge sind ein wesentlicher Baustein, um wieder best-ausgebildete Mitarbeiter für den Tourismus zu schaffen, sondern es braucht auch neue Quereinsteigermodelle. Neue Anpassungen müssen getroffen werden, nämlich an die gesellschaftlichen Veränderungen adaptiert. Schlussendlich muss allerdings auch über kreativere Entlohnungssysteme und Arbeitszeitmodelle nachgedacht werden. Vielleicht wäre an ein Revenue Management anzudenken. Dies würde ermöglichen, dass manche Arbeitsstunden mehr entlohnt werden, als weniger beliebte.

Mitarbeitermangel im Tourismus ist bereits ein lang bestehendes Problem

Durch die Pandemie und ihre Folgen wurden diese Mitarbeitermängel wieder vermehrt ins Rampenlicht gerückt. Obwohl es gar kein allzu neues Problemfeld ist, denn der Tourismus in Österreich, besonders in Kärnten und der Steiermark wächst kontinuierlich. Und in den letzten 20 Jahren ist dieser weltweit so angewachsen, dass es einige Ausbildungskapazitäten deutlich überstiegen hat. Erschwerender Weise kommt die Ungewissheit der Beschäftigten im Tourismus hinzu, ob es überhaupt zu einer Wintersaison kommen wird oder nicht. Deswegen denken viele nach, sich neu orientieren bzw. neu aufzustellen.

Aktuell sind viele saisonale Mitarbeiter*innen, allen voran aus dem europäischen Ausland stammend, in eine andere Branche gewechselt oder sie haben einen Job in ihren Heimatländern erhalten, die ebenfalls mit einem Personalmangel zu kämpfen haben. Sie versprechen nun höhere Kollektivlöhne und darüber hinaus schwinden die geografischen Distanzen.

Wichtig ist, den Key-Assets der Beschäftigten im Tourismus wieder herzustellen: Das Vertrauen auf einen sicheren und wunderschönen Arbeitsplatz zugleich.

Wie sie sich im Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte durchsetzen können

Haben Sie sich schon einmal in die Lage ihrer Mitarbeiter/innen versetzt? Sie sind doch Ihr wertvollstes Hab und Gut, oder? Wechseln Sie für einen Moment die Perspektive und schaffen bessere Rahmenbedingungen, die nicht nur für Ihr Team, sondern darüber hinaus, für Sie hinsichtlich des Employer Branding positiv auswirken:

(Aus diversen Statistiken basierend können wir diese Empfehlungen resultieren, wir kennen allerdings nicht ihren Sachverhalt und wollen niemanden etwas unterstellen, wir sind uns dessen bewusst, dass ihre Personalkosten auch nicht ins Bodenlose fallen dürfen)

  1. Saisonmitarbeiter/innen wollen bessere Löhne (Bezahlung über Kollektivvertrag, Provisionen, …)
  2. Flexiblere Arbeitszeiten. (Fixe 5-Tage-Woche, Einführung einer 4-Tage-Woche)
  3. Benefits für eine gesunde Work-Life-Balance.
  4. Angemessene Personalunterkünfte, freie Kost und Logis, Firmenauto, …
  5. Vereinbarungen einhalten!
  6. Achten Sie auf ein attraktives Arbeitsumfeld!
  7. Achten Sie auf eine durchgehend positive Employer Experience!
  8. Legen Sie besonders Wert auf eine Feedbackkultur, Wertschätzung, Zeitmanagement aber auch Weiterbildungschancen.
  9. Sensibilisierung Ihrer Gäste (jeder hat einmal klein angefangen. Stehen sie solidarisch hinter ihren Mitarbeiter/innen)
  10. Ermöglichen Sie Ihren Mitarbeiter*innen einen Einblick in ihr professionelles Netzwerk. Öffnen Sie durch Ihren modernen Führungsstil neue Karrierewege Ihrer Mitarbeiter*innen.

TIPP: Wir empfehlen Ihnen, sich baldest möglich um zahlreiche Mitarbeiter für ihre Wintersaison zu rüsten. Achten Sie darauf, dass sich die Rekrutierungszeit im letzten Jahr verdoppelt hat. Kalkulieren Sie dies nicht nur für die diesjährige Wintersaison mit ein, sondern achten Sie laufend darauf. Sie werden sehen und bald einen erfolgreichen Arbeitsablauf erkennen können.