Back to the future Kärntner Pilotprojekt

Back to the Future Kärnten

Mehr-Generationen-Betriebe sind heute in Kärnten normal. Leider hat sich das Bild eines*r Arbeitnehmer*in in Richtung Generation YZ Typ  verschoben, was es arbeitswilligen Menschen aus vorangegangenen Generationen erschwert, Jobs an Land zu ziehen. Das Land Kärnten und das AMS wollen dies nun mit ihrem Pilotprojekt Back to the Future ändern.

Von Babyboomer zu Generation X 

Die unterschiedlichen Generationen von Arbeitnehmer*innen bringen verschiedene Fähigkeiten, aber vor allem Erfahrungen mit in ein Unternehmen.

Die Babyboomer sind die größte und die derzeit am längsten am Arbeitsmarkt tätige Generation. Für sie zählt die Sicherheit und der Status zu den wichtigsten erreichbaren und haltbaren Errungenschaften ihres Arbeitslebens. Sie verfügen über das größte Know-how und den meisten Einfluss. Viele Menschen dieser Generation sind in Führungspositionen zu finden und bestimmen unser Leben maßgeblich mit.

Die Generation X konnte sich schon etwas aus dem Fenster lehnen und individuelle Ziele verfolgen. Sie sind behütet aufgewachsen und  verfügen über einen hohen Bildungsgrad. Führende Spezialist*innen werden dieser Generation zugeordnet und man sagt ihnen eine Hands-on-Mentalität nach.

Back to the future Kärntner Pilotprojekt

Die Altersdiversität soll durch das Projekt „Back to the Future“ gefördert werden.

Von Generation X zu Generation Y und Z

Generation Y ist die erste Generation der Nachkriegszeit, die sich durch ihr Hinterfragen von Althergebrachten zur vorhergegangenen Generation unterscheidet. Sie wurde geprägt durch den Internetboom, Digitalisierung und Globalisierung.  Sie war die treibende Kraft für beispielsweise Remote Work, Home-Office, alternative Arbeitszeitmodelle und Work-Life-Balance.

Generation Z wächst komplett digital auf und ist fixer Bestandteil der Always-on Community. Sie ist die selbstbewussteste Generation und fordert ihrerseits auch die passenden Rahmenbedingungen ein. Ihre Leistungsbereitschaft kann man durch gutes Arbeitsklima und -umfeld, Spaß im Job und wechselnde Herausforderungen motivieren.

Führende Unternehmen unterstützen Pilotprojekt für Ältere

In Kärnten machen Langzeitarbeitslose sowie ältere Arbeitslose den höchsten Anteil der Arbeitslosen aus. Nun fordert der Personalmangel also, was lange überfällig war. Nämlich sinnvolle Maßnahmen für die Integration von potenziellen älteren Arbeitnehmer*innen und Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt. Ganz im Sinne der Altersdiversität fördert man durch das Projekt „Back to the Future“ die Generationen-Vielfalt im Unternehmen.

Für das Projekt “Back to the future” konnte man führende Kärntner Arbeitgeber*innen wie Flex, Fundermax, Treibacher Industrie AG, GREENoneTEC oder das Humanomed Zentrum Althofen als Kooperationspartner gewinnen.  Es zeigt, dass der ansteigende Fachkräftemangel sowie der Mangel an grenzüberschreitenden Arbeiter*innen zu einem Umdenken in den Branchen führt. Der Fachkräftemangel ist zwar während der Pandemie in den Hintergrund gerückt, wird aber danach die erste auf einer langen Liste von folgenschweren Entwicklungen sein.

Back to the future Kärntner Pilotprojekt

Die Unternehmensführung muss gekonnt auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der verschiedenen Generationen eingehen.

Ausbildungsdefizite können geschult werden, Lebenserfahrung nicht

Das „Back to the future“ Projekt ist ein konstruktiver Ansatz, um die Reintegrationschancen von Arbeitssuchenden in diesem Alter zu erhöhen. Die Vorteile, die diese Generation mitbringt, sind beispielsweise die große Lebens- und Berufserfahrung. Dadurch verfügen viele über eine ausgereifte Kommunikation und – im Gegensatz zu jüngeren Kolleg*innen über eine hohe Impulskontrolle.

Fast immer wollen diese Personen einfach das Gefühl haben, einen Beitrag leisten zu können. Erhalten sie diese Chance, zeigen sie sich immens dankbar und loyal gegenüber ihren Arbeitgeber*innen. Hinzu kommt, dass die Sturm-und-Drang-Zeit in diesem Alter meist vorbei ist. Ebenso ist die Familienplanung abgeschlossen und Personen dieser Generation ruhen bereits mehr in sich. Das schmälert ihre Produktivität sowie Leistungsbereitschaft nicht im Geringsten. Im Gegenteil, es kann sich sehr positiv auf ein Team auswirken.

Mittlerweile belegt die Forschung, dass altersdurchmischte Teams überdurchschnittlich erfolgreich sein können. Die Gründe dafür lassen sich auf  einen reichen Schatz an Perspektiven, Netzwerken, Kompetenzen und Wissen zurückführen. Voraussetzung für ein Projekt wie „Back to the future“ ist eine sensibilisierte Führung. Diese muss auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Arbeitnehmer*innen eingehen, um die Fähigkeiten und Kenntnisse jedes Teammitgliedes sinnvoll zu nutzen und zu fördern.

Fazit

Damit Projekte wie „Back to the future“ in Kärnten erfolgreich umgesetzt werden können, müssen Unternehmen über die entsprechende Unternehmenskultur verfügen. Werden ältere Personen nur wegen Quoten und Förderungen aufgenommen, sind Konflikte vorprogrammiert. Lebt ein Unternehmen Altersdiversität, entsteht ein Kreislauf, der aus Geben, Nehmen, Respekt und Akzeptanz besteht und rasch zu Erfolgen führen kann.

Suchst auch du einen neuen Job?