Kinderstipendium Kärnten – Kinderfreundlichste Region Europas
Skandinavische Länder, die als Vorreiter im Bereich Familienfreundlichkeit gelten, sollten sich anschnallen, denn sie haben seit einiger Zeit einen Verfolger. Kärnten! Das Land Kärnten hat es sich zur Aufgabe gemacht, die familienfreundlichste Region in Europa zu werden. Mehr zum Thema Kinderstipendium Kärnten erfährst du hier.
Kärntner Kinderstipendium – Auf den Spuren von Dänemark und Schweden
In einer globalen Umfrage wurde eine Statistik erstellt, welche der Frage „Welches Land ist das beste, um ein Kind großzuziehen?“ auf den Grund geht. Die Umfrage wurde in achtundsiebzig ausgesuchten Ländern, unter Menschen aller Schichten durchgeführt. Berücksichtigt wurde bei der Bewertung der Kindererziehung Eigenschaften wie Einhaltung der Menschenrechte, Familienfreundlichkeit, Geschlechtergleichheit, Zufriedenheit, Sicherheit, Bildungszugang, Gesundheitssystem und Einkommensgleichheit. Nach dem Best Countries Ranking des Nachrichtenmagazins U.S. News von 2021 landet Österreich dabei auf dem zehnten Platz.
Ranking der 20 besten Länder zum Großziehen
Großes tun, damit es den kleinsten Kärntner*innen zugutekommt – Kinderstipendium
Die Landesregierung Kärnten hat es sich zur Aufgabe gemacht, bis 2023 die kinderfreundlichste Region Europas zu werden. Dabei stehen die Maßnahmen zur Förderung von Kinderbildung und Kinderbetreuung im Vordergrund. Schwerpunkt liegt auf der finanziellen Entlastung der Eltern bzw. Erziehungsberechtigten, deren Kinder unter anderem in Kitas, Kindertagesstätten, Kindergärten oder bei Tagesmüttern/vätern betreut werden. Man verfolgt konsequent das Ziel, den Eltern in Kärnten beitragsfreie Kinderbetreuung zu ermöglichen.
„Kein Kind soll aus finanziellen Gründen bei der Kinderbetreuung benachteiligt werden.“
Kinderstipendium Kärnten – Startschuss zur großen Aufholjagd 2018
Bei der Umsetzung des richtungweisenden Projektes hat man sich auf eine stufenweise Umsetzung geeinigt. 2018 senkte man die Beiträge erstmalig für die Eltern, deren Kinder elementar-pädagogische Bildungseinrichtungen besuchten. Das bedeutet im Klartext, dass das Land Kärnten rund 50 Prozent der durchschnittlichen Elternbeiträge übernommen hat.
Das Land förderte im ersten Jahr den halbtägigen Besuch in einer Kindertagesstätte bzw. Kita mit 70 Euro pro Monat und den ganztägigen Besuch mit 150 Euro. Die Förderung für beispielsweise Kindergartenplätze betrug für einen Halbtagsplatz 43 Euro und für einen Ganztagsplatz 63 Euro.
Für das verpflichtende Kindergartenjahr bestand bereits eine Vereinbarung zur Förderung über 85 Euro. Diese blieb bestehen und zusätzlich erhalten Eltern, deren Kinder im verpflichtenden Kindergartenjahr sind und diesen ganztägig (länger als sieben Stunden) besuchen, 21 Euro (2021 sind es achtundzwanzig €).
Eltern, deren Kinder sich im verpflichtenden Kindergartenjahr befinden und länger als sieben Stunden dort sind, erhielten eine zusätzliche monatliche Förderung von 21 Euro.
Auch für Kinder bei Tagesmüttern-vätern übernimmt man Betreuungskosten. Die Fördersumme bezieht sich in diesem Bereich auf den Stundensatz und beträgt 0,50 Euro.
Kinderstipendium Kärnten erhöht
Bereits im Kindergartenjahr 2019/2020 erhöhte das Land Kärnten das Kinderstipendium von 50 Prozent auf 66 Prozent. Eltern ersparten sich nun zwei Drittel der Kinderbetreuungskosten. Aufgrund von der Pandemie wurde in diesem Jahr beschlossen, das Kinderstipendium zwölfmal im Jahr auszubezahlen. Dies behielt man aufgrund der ungewissen Covid-19-Lage bei.
Höheres Kinderstipendium durch Neuermittlung der Elternbeiträge
Dieses Kindergartenjahr blieb das Kinderstipendium von 66 Prozent grundsätzlich gleich. Der durchschnittliche Elternbeitrag wurde aber neu ermittelt und höher eingestuft. Das wiederum hatte zur Folge, dass auch das Kinderstipendium in Kärnten anstieg.
Infografik – Derzeitige Förderbeträge für die Kinderbetreuung in Kärnten.
Muss man das Kinderstipendium Kärnten beantragen?
Nein, das Kinderstipendium muss man nicht extra beantragen. Das Land Kärnten bezahlt die Förderung direkt an die Rechtsträger der Bildungseinrichtungen. Die Betreuungsinstitutionen haben dann nur noch die Aufgabe, die Elternbeiträge zu reduzieren.
Was bringt die Zukunft für Kärnten auf dem Weg zur kinderfreundlichsten Region Europas?
Die Landesregierung Kärnten strebt die beitragsfreie Kinderbetreuung 2022/2023 an. Lassen wir uns überraschen, ob wir Eltern uns im nächsten Kindergartenjahr tatsächlich die kompletten Elternbeiträge sparen können.
Um die kinderfreundlichste Region in Europa zu werden, will man allerdings noch weitere Ideen umsetzen. Beispielsweise sind in Kärnten Maßnahmen wie die Verkleinerung der Gruppen (Anzahl der Kinder pro Gruppe), das Urlaubsrecht für Kinder, mehr Lohn für die Elementarpädagog*innen, Steigerung der Vor- und Nachbereitungszeit und ausführliche Regelungen zur Qualifizierung und Fortbildung der Betreuungspersonen geplant.
Fazit
Die Förderung durch das Kinderstipendium in Kärnten ist eine finanzielle Entlastung für viele Eltern. Viele Kärntner*innen begrüßen die Bemühungen, die kinderfreundlichste Region Europas zu werden. Wir werden weiterhin für euch am Ball bleiben und euch über Neuerungen und Fortschritte informieren.
